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Lk 9.51 – 62
13. Sonntag im JK / Lesejahr C
Bei der Sache bleiben
Wenn es um das Reich Gottes geht, duldet Jesus keinen Aufschub, keine Verzögerung. Er spricht sich gegen jede Form von Gewalt aus. Und wenn jemand aus dem Reich Gottes materiellen Gewinn schlagen will, stellt Jesus sofort klar, das diesbezüglich bei ihm nichts zu holen ist, wenn er sagt, dass die Füchse ihre Höhlen, die Vögel ihre Nester, er selbst aber nichts hat. Worum es dem Evangelisten Lukas in diesen Versen geht lässt sich am besten mit einer Geschichte ausdrücken.
Es wohnte einmal eine Familie von Feldmäusen ein einer alten Steinmauer. Es war Sommer. Alle Mäuse waren vergnügt und schlugen sich die Bäuche voll. Alle? Nein! Nur Frederick saß oben auf einem Stein und lies sich die Sonne aufs Fell scheinen. Da fragten ihn die anderen: „Frederich, was machst du?" „Ich sammle Sonnenstrahlen", sagte Frederik. Die Feldmäuse schnatterten und erzählten sich ihre Erlebnisse. Nur Frederik saß da und hatte seine Augen geschlossen. Warum sprichst du nicht mit uns Frederik, fragten ihn die anderen Mäuse. „Ich sammle Wörter", sagte Frederik und die anderen Mäuse lachten und unterhielten sich weiter. Als es Herbst wurde begannen die Feldmäuse Vorräte zu sammeln. Sie trugen Maiskörner und Weizenkörner in ihre Steinmauer, alle bis auf Frederick. Er saß auf einem Stein und starrte in die Bäume. Was machst du Frederick? Sammelst du keine Vorräte? „Ich sammle Farben", sagte Frederik und lies sich nicht weiter stören.
Als dann der kalte Wind kam und über die Felder pfiff und als die ersten Schneeflocken vom Himmel tanzten, zog sich die Mäusefamilie in ihre alte Steinmauer zurück. Anfangs ging es in der alten Steinmauer noch recht lustig zu. Es waren noch genug Vorräte da und die Erlebnisse des Sommers waren noch in den Mäuseköpfen. Aber der Winter ist lang und kalt. Als die Vorräte zu Ende gingen wurde es immer stiller in der alten Steinmauer. Und die Erinnerung an den Sommer war nur mehr grau. Als die Vorräte aufgebraucht waren verstummten die Mäuse ganz und es wurde noch kälter in der alten Steinmauer. Da fragte jemand: Frederik, was machen deine Vorräte? Da setzte sich Frederik auf einen Stein, so das er alle anderen Mäuse sehen konnte und sagte: „Schließt eure Augen." Und er erzählte ihnen von den goldenen Sonnenstrahlen, da wurde es gleich ein wenig wärmer in der Steinmauer. Dann erzählte er ihnen von blauen Kornblumen und vom roten Mohn. Da konnten sich die Mäuse die Farben in ihren Köpfen richtig vorstellen. Da fragten ihr die Mäuse: „Und wo sind die Wörter?" Da erzählte ihnen Frederik Geschichten vom Sommer und vom Spielen, von Wind und Sonne und vom warmen Regen. Da ging es der Mäusefamilie wieder gut. Sie klatschten und sagten: „Frederik, du bist ja ein Künstler." Da wurde Frederik ein wenig rot und sagte: „Ich weis es ihr Mäusegesichter"
Wie sich Frederik nicht abbringen lies Schätze für die dunklen Tage des Lebens zu sammeln, so sollen auch wir nicht immer gleich eine Ablenkung suchen, wenn es darum geht für andere Menschen etwas zu tun.